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Junge Wirtschaft in der Lausitz

10. 08. 2021

So schafft der Lausitzer-Existenzgründer-Wettbewerb mehr als 1000 Arbeitsplätze

Der Lausitzer Existenzgründer-Wettbewerb (Lex) startet in seine 17. Auflage. Die Historie des Wettbewerbs ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Die Lex-Existenzgründer beschäftigen heute mehr als 1000 Mitarbeiter.

 

Es sind nahezu 750 Geschäftspläne, die die Jury des Lausitzer Existenzgründer-Wettbewerbes (Lex) in mehr als anderthalb Jahrzehnten bewertet hat. Gut 350 erfolgreiche Firmengründungen, Geschäftsfelderweiterungen und Unternehmensnachfolgen stehen in der Bilanz zu Buche.

Weit mehr als 1000 Arbeitsplätze wurden dadurch in der Lausitz geschaffen beziehungsweise erhalten.

 

Die 17. Auflage des Lex-Preises startet

Die 17. Auflage des Lausitzer Existenzgründerwettbewerbes (Lex) wird gerade gestartet. „Der Wettbewerb hat viele junge Unternehmen in die Öffentlichkeit gebracht und gezeigt, was in der brandenburgisch-sächischen Lausitz auf diesem Gebiet alles passiert“, sagt Michael Schulz, der Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiative Lausitz, die den Wettbewerb initiiert hat.

 

Was aus dem Lex-Preis-Ideen der vergangenen Jahre geworden ist

Doch was ist aus den Gründer- und Geschäftsideen geworden? Die RUNDSCHAU hat sich unter den mehr als 60 Preisträgern (nur 2020 fiel der Lex Pandemie-bedingt aus) umgehört.

Martin Wagner ist sechs Jahre nach der Firmengründung noch allein. Als Geschäftsführer der Sächsischen Spirituosenmanufaktur in Kirschau (Landkreis Bautzen) hat der gelernte Brauer und Mälzer nach eigenen Angaben sein Unternehmen „am Markt etabliert“. 70 verschiedene Liköre, Brände und Geiste seien inzwischen im Sortiment.

In eine neue Destillieranlage und Lagerhallen habe er seit dem Gewinn des Lex-Preises 2016 investiert. „Als Lex-Preisträger bin ich schnell bekannt geworden. Das hilft“, sagt der 36-Jährige. Mit seinen zwei Anlagen – 600 Liter und 200 Liter Fassungsvermögen – könne er auch „kleine feine Sachen“ machen.

Zurzeit steht Martin Wagner mit einem neuen Produkt in den Startlöchern, das ihm die Alleinstellung für die nächsten Jahre sichern soll. Wagner: „Ich September will ich meinen Lausitzer Whisky auf den Markt bringen.“

 

Die erste Lex-Preis-Gewinnerin 2004

Für Doreen Zeumke fallen die Firmengründung und der erste Platz im ersten Lex-Wettbewerb auf dasselbe Jahr. Sie hatte 2004 ihre Idee von einem Coffeeshop auf dem Cottbuser Altmarkt an der Start gebracht. Das CoffeeLatte wurde mit zunächst fünf Mitarbeitern beinahe zum Selbstläufer. „Ich hatte einen gut durchdachten Businessplan, was mir von den Lex-Juroren auch bestätigt wurde“, erinnert sich die Architektin, deren Geschäft in den Folgejahren zu einer der angesagtesten Adressen in der Innenstadt wurde.

2016 wagte sich die Geschäftsfrau an eine Unternehmenserweiterung. Sie eröffnete das „Heimat und Herz“ – eine Mischung aus Bäckerei, Café und Feinkostladen – in der Cottbuser Sprem. Die Firma ist auf 20 Mitarbeiter angewachsen.

 

Eine der sportlichsten Lex-Preis-Ideen

Von sieben auf 40 Mitarbeiter ist das Unternehmen von Stephan Huber in mehr als einem Jahrzehnt angewachsen. 2009 hatte der Großräschener im alten Bahnhof der Stadt im Lausitzer Seeland ein Gesundheitsstudio eingerichtet. Er sorgte fortan für ein vielseitiges Angebot rund um Fitness, Gesundheit, Abnehmen und Wellness bis hin zu Firmenfitness. Das Konzept überzeugte im Lex-Wettbewerb 2009.

„Für mich war die große Medienpräsenz nach dem Lex-Gewinn ein kostenfreies Marketing. Was für einen Gründer nicht zu verachten ist“, sagt Huber. Inzwischen ist nach einem Studio in Schwarzheide auch das von Studioleiterin Monika Kramer geführte Gesundheitsstudio in Finsterwalde dazu gekommen. „Seither sind wir flächendeckend am Markt.“

 

Ultraschall lässt Beton schneller aushärten

Vor einer Zeitenwende im Betonbau stehen die Cottbuser Ricardo Remus und Dr. Christiane Rößler. Sie haben eine Technologie zur Beschleunigung der Betonerhärtung von Betonfertigteilen mittels hochintensiver Ultraschallwellen entwickelt. Damit kann entweder die Produktion erhöht, ein klimafreundlicher Beton verwendet oder die Wärmebehandlung reduziert werden.

„Mit unserer Technologie können wir den CO2-Ausstoß bei der Betonherstellung erheblich reduzieren. Konkret bedeutet das, dass der primäre Energie-Verbrauch um bis zu 75 Prozent sinkt“, erklärte Ricardo Remus in der RUNDSCHAU. Während die BTU Cottbus-Senftenberg das Verfahren der Absolventen aus den eigenen Reihen als Beginn einer „Revolution der Betonherstellung“ bezeichnet, gewann die Firma SonoCrete GmbH der beiden Gründer 2018 den Lex-Wettbewerb. Bei der Firma Mattig & Lindner GmbH in Forst ist jüngst der Praxistest gelungen. Nach weiteren Versuchen in anderen Werken will SonoCrete im Jahr 2023 die Produktion der Mischer starten – in Cottbus.

 

Das ganz große Ding mit den Kurzwaren

Über die Existenzgründerwerkstatt Garage Lausitz war die Herzbergerin Mandy Berger auf den Lex aufmerksam geworden. 2017 bewarb sie sich mit der Geschäftsidee, den Online-Handel „Schnuckidu“ mit Stoffen und Kurzwaren sowie ein Ladengeschäft in Herzberg (Elbe-Elster) zu eröffnen.

 

Für die Lex-Juroren war das ein stimmiges Unternehmenskonzept, was sie mit dem ersten Platz honorierten. Was dann passiere, war auch für Mandy Berger und ihre mitarbeitende Mutter überraschend. Sie kamen mit dem Zuschnitt der Stoffe und dem Versand von Paketen kaum hinterher. Die Post musste zweimal am Tag die Warensendungen abholen. Zudem wurden die angebotenen Nähkurse zu einem Renner für einen InteressentInnen-Kreis weit über Elbe-Elster hinaus.

„Mit dem Lex-Preis ist unsere Marke in Windeseile über die Medien bekannt geworden“, erinnert sich Mandy Berger, deren Firma jetzt sieben Mitarbeiter beschäftigt. Zudem hat das Mitglied der IHK-Vollversammlung noch heute Kontakt zu Lex-Teilnehmern. „Wir tauschen uns aus“, sagt sie mit Blick auch auf die Corona-Pandemie, „die ich ohne Online-Handel geschäftlich wohl nicht überstanden hätte“.

Der Lausitzer-Existenzgründer-Wettbewerb – Lex

Der Lausitzer Existenzgründer-Wettbewerb (Lex) ruft Existenzgründer und Unternehmen in der Region auf, sich mit ihren Konzepten für eine Unternehmensgründung, eine Geschäfts­feld­erweiterung oder eine Unternehmensnachfolge um einen der drei Preise zu bewerben.

Sie sind mit insgesamt 9000 Euro dotiert. Die Teilnehmer können über den gesamten Wettbewerbszeitraum von den Coachings, Workshops und der Betreuung durch die Wirtschaftsinitiative Lausitz (WiL) profitieren.

Die Gründung, Nachfolge oder Erweiterung muss in der Lausitz erfolgen und darf höchstens vier Jahre zurückliegen. Der Lex richtet sich an Studenten, Hochschulabsolventen, wissenschaftliche Mitarbeiter, Angestellte, Gründer, Erfinder, Entwickler und Unternehmer aller Branchen.

 

Ein Artikel von Christian Taubert / LR

 

 

Bild zur Meldung: Junge Wirtschaft in der Lausitz

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